
Die stille Last: Wege aus der Beckenbodensenkung
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Stell dir vor, dein Körper ist ein prächtiges Gebäude mit einem unsichtbaren, aber entscheidenden Fundament. Dieses Fundament, der Beckenboden, trägt nicht nur das Gewicht des Gebäudes, sondern sorgt auch dafür, dass alles an Ort und Stelle bleibt. Doch wie bei jedem Bauwerk kann auch hier etwas ins Wanken geraten. Wenn das Fundament schwächer wird und seine Stützfunktion verliert, spüren wir die Auswirkungen. Die Beckenbodensenkung ist wie ein leises Rutschen im Fundament unseres Körpers – oft unbemerkt, aber mit spürbaren Konsequenzen.
In dieser spannenden Entdeckungsreise wollen wir gemeinsam herausfinden, wie es dazu kommt, welche Symptome auftreten können und vor allem, wie du dein Fundament stärken und wieder ins Gleichgewicht bringen kannst. Vielleicht hast du auch schon von der Beckenbodensenkung gehört oder bemerkst erste Symptome und fragst dich, ob du betroffen sein könntest. In unserem TMX-Blog erfährst du zahlreiche Informationen zum Thema.
Die Beckenbodensenkung, auch als Beckenbodenschwäche oder Prolaps bekannt, ist eine häufige, aber oft unterschätzte Gesundheitsstörung. Der menschliche Beckenboden besteht vor allem aus Muskeln und Bindegewebe, die alle Organe im unteren Bauchraum stützen. Wenn diese Muskeln schwächer werden oder das Bindegewebe nachgibt, kann es zu einer Senkung der Beckenorgane kommen. Das kann verschiedene Bereiche des Beckens betreffen, wie die Blase, die Gebärmutter oder den Darm. Achte daher beim ersten Verdacht auf folgende Signale:
Wenn du solche oder ähnliche Symptome bei dir beobachten solltest, ist es ratsam, einen Arzt oder Spezialisten für Beckenbodengesundheit aufzusuchen. Diese können dir dann eine genaue Diagnose stellen und geeignete Behandlungsmöglichkeiten vorschlagen, die je nach Schweregrad der Beckenbodensenkung variieren können.
Es gibt verschiedene Formen von Beckenbodensenkungen, die je nach betroffenem Organ und Ausmaß der Senkung unterschieden werden. Jede Form der Beckenbodensenkung erfordert daher eine individuelle Betrachtung und Behandlung, abhängig von der Art und Schwere der Senkung.
Bei einer Zystozele sinkt die Harnblase in Richtung Scheide ab, da der vordere Teil der Scheidenwand schwächer wird. Diese Form der Senkung führt oft zu Symptomen wie häufigem Harndrang, Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder ungewolltem Urinverlust. Die Häufigkeit der Zystozele steigt mit dem Alter und betrifft überwiegend Frauen nach den Wechseljahren. Schätzungen zufolge erleben etwa 30 bis 50 % der Frauen im Laufe ihres Lebens eine Form der Beckenbodensenkung, wobei die Zystozele eine der häufigsten Varianten ist.
Eine Rektozele tritt auf, wenn der hintere Teil der Scheidenwand nachgibt und der Enddarm in die Scheide hineinragt. Das kann zu Problemen beim Stuhlgang führen, wie einem Gefühl der unvollständigen Entleerung oder dem Gefühl, dass etwas im Darm „blockiert“ ist. Diese Art der Beckenbodensenkung ist bei Frauen relativ häufig, insbesondere nach Schwangerschaften, Geburten oder mit zunehmendem Alter, da die Beckenbodenmuskulatur und das Bindegewebe mit der Zeit an Elastizität verlieren können.
Diese Form betrifft die Harnröhre, die in Richtung Scheide absinken kann. Urethrozele tritt häufig in Kombination mit einer Zystozele auf und kann zu Problemen beim Wasserlassen führen. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Harnröhrensenkung zu erkranken, steigt mit dem Alter und besonders bei Frauen nach vaginalen Geburten.
Die Enterozele, auch Dünndarmsenkung genannt, ist eine spezifische Form der Beckenbodensenkung, bei der sich ein Teil des Dünndarms in den Raum zwischen der Gebärmutter (oder dem Scheidenstumpf nach einer Hysterektomie) und dem Enddarm verlagert. Diese Senkung tritt auf, wenn die stützenden Strukturen im Becken, insbesondere das Bindegewebe und die Muskeln, schwach werden. Dies kann dann zu einem Druckgefühl im Beckenbereich und Problemen beim Stuhlgang führen. Obwohl die Enterozele weniger häufig und bekannt ist als andere Formen der Beckenbodensenkung, tritt sie insbesondere bei Frauen nach einer Hysterektomie auf.
Eine Gebärmuttersenkung tritt auf, wenn die Bänder, die die Gebärmutter in ihrer Position halten, geschwächt sind. In schweren Fällen kann die Gebärmutter sogar bis in die Scheide hinein oder darüber hinaus vorfallen (Uterusprolaps). Die Häufigkeit einer Gebärmuttersenkung ist relativ hoch, besonders bei älteren Frauen und Frauen, die mehrere Kinder zur Welt gebracht haben.
Ein Vaginalstumpfprolaps tritt auf, wenn nach einer Hysterektomie, also der chirurgischen Gebärmutterentfernung, der obere Teil der Vagina, der als Stumpf zurückbleibt, in den Scheidenkanal oder darüber hinaus absinkt. Dies geschieht, weil die Stützstrukturen, die normalerweise die Vagina an Ort und Stelle halten, geschwächt oder beschädigt sind. Vaginalstumpfprolaps ist eine weniger häufige, aber mögliche Komplikation, welche Schätzungen zufolge bei etwa 1 bis 2 % der Frauen auftritt, die eine Hysterektomie hatten.
Oft treten Beckenbodensenkungen in Kombination auf. Zum Beispiel kann eine Frau sowohl eine Zystozele als auch eine Rektozele haben, was zu komplexeren Symptomen führt, die behandelt werden müssen.
Die Schweregrade der Beckenbodensenkung werden häufig anhand von Klassifikationssystemen bewertet, um den Grad des Prolapses und die Auswirkungen auf die Lebensqualität zu bestimmen. Eine gängige Methode zur Klassifikation ist das Pelvic-Organ-Prolapse-Quantification (POP-Q) System. Bei diesem System wird in folgende Schweregrade unterschieden:
Die genaue Bewertung des Schweregrads erfolgt in der Regel durch eine gynäkologische Untersuchung bei Fachärzten im Bereich Gynäkologie und Geburtshilfe. Die Wahl der Behandlung hängt bei Befund dann von der Schwere der Senkung und den individuellen Symptomen ab.
Das Risiko einer Beckenbodensenkung ist sowohl bei Frauen als auch bei Männern durch eine Kombination von genetischen, altersbedingten, hormonellen und mechanischen Faktoren gegeben. Die Ursachen für eine Beckenbodensenkung sind dabei vielfältig und oft das Ergebnis einer Kombination von Faktoren, die über die Zeit hinweg die Stützstrukturen des Beckenbodens beeinträchtigen.
Die Behandlung einer Beckenbodensenkung richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und den individuellen Symptomen der Betroffenen. Das Ziel der Therapie ist es, die Symptome zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und, falls möglich, die Funktion des Beckenbodens wiederherzustellen. Die Behandlung kann sowohl konservative als auch operative Ansätze umfassen.
Konservative Maßnahmen sind häufig der erste Schritt in der Behandlung und beinhalten dabei vor allem gezieltes Beckenbodentraining mit spezifischen Übungen zur Förderung der Muskelkraft und Muskelkontrolle, Lebensstilveränderungen wie die Reduzierung von Übergewicht oder das Management von chronischen Husten oder Verstopfungen sowie Physiotherapie. In einigen Fällen können auch sogenannte Vaginalpessare eingesetzt werden, welche die Beckenorgane zusätzlich stützen und die Symptome einer Beckenbodensenkung lindern sollen.
Wenn konservative Maßnahmen nicht mehr ausreichen oder die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigt ist, können chirurgische Eingriffe in Betracht gezogen werden. Diese Eingriffe können dabei von minimalinvasiven bis hin zu aufwendigen Rekonstruktionen reichen. Sie zielen darauf ab, die Beckenbodenmuskulatur zu straffen und die Beckenorgane wieder in ihre normale Position zu bringen. Je nach Art der Senkung können unterschiedliche Techniken verwendet werden, wie etwa die Anheftung von Gewebe oder die Verwendung von Netzen zur Unterstützung der Beckenstruktur.
Die Prävention einer Beckenbodensenkung kann durch eine Kombination aus gezielten Übungen, gesunder Lebensweise und bewussten Verhaltensweisen erreicht werden. Regelmäßiges Beckenbodentraining, körperliche Aktivität, eine ballaststoffreiche Ernährung und das Vermeiden von übermäßiger Belastung sind Schlüssel zu einem starken und gesunden Beckenboden.
Der wichtigste Aspekt zur Vorbeugung einer Beckenbodensenkung ist jedoch das regelmäßige Beckenbodentraining. Diese Übungen zielen darauf ab, die Muskeln des Beckenbodens zu kräftigen und ihre Elastizität zu verbessern. Die bekannteste Übung ist das Kegel-Training, bei dem gezielt die Beckenbodenmuskulatur angespannt und wieder entspannt wird. Um diese korrekt auszuführen, solltest du dir vorstellen, dass du den Urinfluss beim Wasserlassen unterbrichst oder die Muskulatur anhebst, um etwas vom Boden abzuheben. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, solltest du diese Übung mindestens dreimal täglich durchführen.
Zusätzlich zu den Kegel-Übungen können auch unsere TMX-Trigger-Übungen hilfreich sein. Diese Übungen konzentrieren sich vor allem auf das Erkennen und Lösen von Verspannungen im Beckenbodenbereich. Eine beliebte Übung zur Stärkung des Beckenbodens solltest du dich auf den Rücken legen und deine Beine in einem angewinkelten Winkel halten. Dabei kannst du dann versuchen, deine Beckenbodenmuskulatur bewusst zu entspannen, indem du tief und gleichmäßig atmest und dich auf das Loslassen der Anspannung konzentrierst. Für noch mehr Unterstützung und Effektivität deines Beckenbodentrainings setzt du für all deine Übungen idealerweise noch unseren speziellen TMX® Beckenbodentrigger ein. Probiere es doch mal aus und fang an, deinen Beckenboden nachhaltig zu stärken!