Beckenbodeninsuffizienz: Lasst uns über das Tabu-Thema sprechen!

Niemand spricht gern über Inkontinenz, Beckenbodenschwäche und Co. Dabei sind viele Menschen von Beckenbodeninsuffizienz betroffen. Ob durch Schwangerschaft und Geburt, das Alter oder andere gesundheitliche Herausforderungen – eine Schwäche des Beckenbodens kann sowohl Männer als auch Frauen treffen. Doch nur durch Aufklärung und Enttabuisierung können wir Betroffenen helfen und das Bewusstsein für die Bedeutung eines starken Beckenbodens stärken.

Im aktuellen TMX-Blogbeitrag möchten wir das Schweigen brechen und offen über das häufig tabuisierte Thema Beckenbodensuffizienz sprechen. Wir möchten nicht nur ein besseres Verständnis der Beckenbodeninsuffizienz vermitteln, sondern auch praktische Tipps zur Behandlung mit unserem TMX BEBO Beckenbodentrigger und Übungen zur Stärkung des Beckenbodens für Zuhause anbieten.

Definition: Was ist Beckenbodeninsuffizienz?

Beckenbodeninsuffizienz bedeutet, dass die Muskulatur des Beckenbodens geschwächt ist und ihre unterstützende Funktion nicht mehr vollständig erfüllen kann. Der Beckenboden besteht aus einer Gruppe von Muskeln, Bändern und Geweben, die deine inneren Beckenorgane wie Blase, Gebärmutter und Darm an Ort und Stelle halten. Die Beckenbodenmuskulatur befindet sich am Beckenausgang und erstreckt sich zwischen den Schambeinen, den Sitzbeinhöckern und der Spitze des Steißbeins.

Ist die Beckenbodenmuskulatur geschwächt, kann es zu unangenehmen Symptomen wie Inkontinenz oder Schmerzen kommen. Die Beckenbodeninsuffizienz kann sowohl Beschwerden bei Frauen als auch Männern auslösen. Jedoch sind Frauen häufiger von der Erkrankung betroffen.

Symptome bei Beckenbodeninsuffizienz

Zu den häufigsten Symptomen der Beckenbodeninsuffizienz gehören:

  • Ungewollter Harnverlust (Inkontinenz)
  • Probleme beim Stuhlgang
  • Druckgefühl im Unterleib
  • Entleerungsstörung (Deszensus)
  • Ständiger Harndrang
  • Senkung der Beckenorgane wie Darm, Gebärmutter oder Blase (Prolaps)
  • Sexuelle Funktionsstörungen
  • Schmerzen im Beckenbereich

Viele der Symptome gehen mit einer verspannten Beckenbodenmuskulatur einher. Bei Frauen tritt manchmal auch ein Fremdkörpergefühl in der Scheide auf. Die Symptome können sehr belastend sein und den Alltag stark beeinträchtigen.

Ursachen für Beckenbodeninsuffizienz

Die Ursachen für eine Beckenbodeninsuffizienz sind vielfältig und reichen von körperlichen Veränderungen über Lebensstilfaktoren bis hin zu bestimmten Krankheiten. Oftmals ist die Folge einer Beckenbodeninsuffizienz eine Beckenbodenschwäche.

Geburten als Grund für schwachen Beckenboden

Geburten sind bei Frauen eine der häufigsten Ursachen der Beckenbodensuffizienz. Während der Schwangerschaft und insbesondere bei der Geburt wird der Beckenboden der Frau stark beansprucht. Eine vaginale Entbindung kann die Muskulatur und das Bindegewebe des Beckenbodens überdehnen und schwächen (Beckenbodenschwäche).

Beckenbodenschwäche durch natürliche Alterungsprozesse

Mit dem Alter verliert unser Körper an Elastizität und Muskelkraft, und das gilt auch für den Beckenboden. Hormonelle Veränderungen, wie sie beispielsweise in den Wechseljahren auftreten, können ebenfalls eine Rolle spielen. Mit zunehmendem Alter fehlt den Organen, die vom Beckenboden in ihrer Position gehalten werden, die nötige Stabilität der Beckenbodenmuskeln. Dadurch können Organe wie die Gebärmutter oder die Blase im Becken absinken (Prolaps). Auch der Mastdarm kann sich bei einer gestörten Funktion im Beckenbodenbereich senken (Rektumprolaps).

Chronischer Husten und Beckenbodenschwäche

Ein chronischer Husten, wie er bei Asthma oder chronischer Bronchitis vorkommt, belastet den Beckenboden stark. Durch den ständigen Druck werden die Muskeln geschwächt und können ihre Funktion verlieren.

Intensive Sportarten verstärken Beschwerden

Bestimmte Sportarten, die viel Druck auf den Beckenboden ausüben, wie Gewichtheben, Springen oder Hochleistungssport, können ebenfalls zu einer Insuffizienz führen. Ein regelmäßiges Training ohne ausreichende Beckenbodenunterstützung kann langfristig schädlich sein.

Übermäßiges Pressen beim Stuhlgang

Übermäßiges Pressen auf der Toilette kann eine Ursache für Beckenbodeninsuffizienz sein. Wenn beim Stuhlgang stark gepresst wird, um den Stuhl auszuscheiden, erhöht sich der Druck im Bereich des Beckensbeträchtlich.

Behandlung von Beckenbodeninsuffizienz

Die gute Nachricht ist, dass es viele Möglichkeiten gibt, eine Beckenbodeninsuffizienz bei betroffenen Patienten zu behandeln und zu verbessern. Ziel der Behandlung ist es, die Muskelfunktion im Beckenbereich wiederherzustellen und die Schwäche im Bereich des Beckens zu reduzieren.

Konservative Therapie

Die konservative Therapie umfasst verschiedene Ansätze wie Physiotherapie, Biofeedback, Beckenbodenschule nach Geburten und das Tragen von speziellen Pessaren, die den Beckenboden stützen. Ziel ist es, die Muskeln zu stärken und die Symptome zu lindern.

Operative Therapie

Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine Operation in Betracht gezogen werden. Es gibt verschiedene chirurgische Techniken, die darauf abzielen, den Beckenboden zu stabilisieren und die Organe bei betroffenen Patienten wieder in ihre ursprüngliche Position zu bringen. Die häufigsten Eingriffe bei Beckenbodeninsuffizienz sind:

  • Prolaps-Operationen
  • Schlingen-Operationen

Die Art der Behandlung hängt von der Klassifikation der Beckenbodeninsuffizienz und der Diagnose durch Fachärzte ab.

Selbsthilfe bei Beckenbodeninsuffizienz und Prävention

Du kannst selbst viel tun, um deinen Beckenboden zu stärken und die Symptome zu lindern. Wir haben dir nachfolgend einige Möglichkeiten ausgeführt:

Beckenbodentraining

Regelmäßiges Beckenbodentraining ist eine effektive Methode, um die Muskulatur zu stärken. Es gibtspezielle Übungen, die du leicht in deinen Alltag integrieren kannst. Wichtig ist, dass du die Übungen korrekt ausführst und konsequent dranbleibst. Am besten lässt du dir die Techniken von einem Spezialisten zeigen.

Trigger-Punkt-Therapie mit dem TMX BEBO Beckenbodentrigger

Der Beckenboden ist ein Muskel wie jeder andere im Körper. So kann es auch bei der Beckenbodenmuskulatur zu Verspannungen kommen. Um Schmerzen im Beckenbereich zu lindern, macht es Sinn, die Verspannungen zu lösen. Mit unserem TMX BEBO Beckenbodentrigger kannst du das bequem von zuhause aus machen.

Um deine Beckenbodenmuskeln zu entspannen, triggerst du den vorderen und hinteren Damm. Hier triffst du den muskulären Beckenbodenbereich am effektivsten. Durch den langanhaltenden, punktuellen und tiefen Druck erreichst du tiefliegende Verspannungen in deiner Beckenbodenmuskulatur und kannst so Beschwerden im Beckenboden nachhaltig lindern. Gleichzeitig wird die geschwächte Muskulatur gestärkt und die Beckenbodeninsuffizienz unterstützend behandelt.

Beckenbodentraining für zuhause: 3 Übungen zur Stärkung des Beckenbodens

Faktoren wie schwache Beckenbodenmuskeln tragen zur Beckenbodensuffizienz bei. Ein regelmäßiges Beckenbodentraining kann wesentlich dazu beitragen, die Muskulatur im Beckenbereich zu stärken und als Folge Beschwerden wie Inkontinenz zu verbessern. Wir zeigen dir drei effektive Übungen, die du bequem zuhause durchführen kannst:

Übung 1: Beckenboden anspannen und entspannen

Setze dich auf einen Stuhl oder auf den Boden mit aufrechter Haltung. Konzentriere dich darauf, deine Beckenbodenmuskulatur bewusst anzuspannen, als würdest du versuchen, den Urinstrahl zu stoppen. Halte die Spannung für etwa 5 bis 10 Sekunden und entspanne dann langsam. Wiederhole diese Anspannungs- und Entspannungsübung 10 bis 15 Mal hintereinander.

Übung 2: Beckenbodenheben im Vierfüßlerstand

Gehe in den Vierfüßlerstand auf dem Boden. Spanne deine Beckenbodenmuskeln an, ziehe die Bauchdecke leicht ein und hebe gleichzeitig ein Knie leicht vom Boden ab, ohne die Haltung zu verändern. Halte diese Position für 5–10 Sekunden und senke dann das Knie langsam ab. Wiederhole dies mit dem anderen Knie. Führe die Übung insgesamt 10–15 Mal pro Seite durch.

Übung 3: Brücke mit Beckenbodenaktivierung

Lege dich auf den Rücken, die Knie leicht angewinkelt und die Füße flach auf dem Boden. Hebe das Becken langsam an, bis sich dein Körper in einer geraden Linie von den Schultern bis zu den Knien erstreckt. Spanne dabei bewusst deinen Beckenboden an. Halte die Position für 5–10 Sekunden und senke dann das Becken wieder kontrolliert ab. Wiederhole die Brücke mit Beckenbodenaktivierung 10–15 Mal.

Diese Übungen sollten regelmäßig durchgeführt werden, idealerweise mehrmals in der Woche, um die Kraft und Ausdauer deines Beckenbodens zu verbessern. Beginne langsam und steigere dich nach und nach, wenn du dich wohlfühlst und die Übungen korrekt ausführen kannst.


Die TMX® Produktempfehlung für deinen Beckenboden



Thomas Marx, TMX<sup>®</sup> Gründer, Trigger experte, Osteopath, Physiotherapeut

Autor:
Thomas Marx
Gründer TMX® Trigger GmbH
Trigger Experte, Physiotherapeut, Osteopath, Heilpraktiker, Säuglingsosteopath