Humerusfraktur: Wenn der Oberarmknochen bricht

Ein Splitterknall, ein unglücklicher Sturz oder ein plötzlicher Aufprall - manchmal reicht ein einziger Moment aus, um die Integrität unseres Körpers zu beeinträchtigen. Der Humerus, unser Oberarmknochen, ist ein faszinierendes, aber auch verletzungsanfälliges Element unserer Anatomie. Wie ein ehrenvoller Wächter unseres Bewegungsapparats steht er oft im Mittelpunkt, wenn unsere Aktivitäten abrupt unterbrochen werden. Doch was geschieht, wenn dieser Knochen bricht?

In diesem Blogbeitrag tauchen wir ein in die Welt der Humerusfrakturen und schauen uns gemeinsam an, was es mit einer Humerusfraktur auf sich hat, welche Ursachen und Symptome damit einhergehen und wie du effektiv die Kraft deiner Arme wiederherstellen kannst.

Anatomie des menschlichen Oberarmknochens

Der menschliche Oberarmknochen, auch bekannt als Humerus, ist der längste Knochen im Oberarm und erstreckt sich vom Schultergelenk bis zum Ellenbogengelenk. An seinen proximalen Enden, nahe der Schulter, bildet der Humerus den Teil des Schultergelenks, der als Oberarmkopf bekannt ist und in die Gelenkpfanne des Schulterblatts passt. Diese Struktur ermöglicht eine breite Palette von Bewegungen im Schultergelenk einschließlich Abduktion (Anheben des Arms zur Seite), Adduktion (Senken des Arms zur Seite), Flexion (Heben des Arms nach vorne) und Extension (Strecken des Arms nach hinten). Diese Bewegungen sind entscheidend für alltägliche Aktivitäten wie das Heben von Gegenständen, das Anziehen oder das Erreichen von Objekten.

Der Humerus besteht aus einem schmalen Schaft, der sich von den proximalen Enden zu den distalen Enden erstreckt. Entlang des Schafts verlaufen mehrere prominente Muskelfurchen, die für die Befestigung wichtiger Muskeln verantwortlich sind und somit die Bewegungen des Armes ermöglichen. Am distalen Ende des Humerus befinden sich die Kondylen, welche die Gelenkverbindung zum Ellenbogen bilden. Diese Gelenkflächen ermöglichen die Bewegungen des Unterarms im Ellenbogengelenk.

Die Anatomie des Humerus ist von entscheidender Bedeutung für die Funktion des Armes, da er sowohl als Hebel für die Muskelbewegungen dient, als auch die Stabilität und Beweglichkeit des Schulter- und Ellenbogengelenks unterstützt.

Was ist eine Humerusfraktur (Humeruskopffraktur)?

Eine Humerusfraktur, auch als Humeruskopffraktur bezeichnet, ist eine Art von Knochenbruch, der den Oberarmknochen betrifft. Genauer gesagt, tritt eine Humerusfraktur im Bereich des Oberarmkopfes auf, der sich im proximalen Teil des Humerus befindet und ein wichtiger Bestandteil des Schultergelenks ist. Da eine Humerusfraktur potenziell schwerwiegende Auswirkungen haben kann, insbesondere wenn sie nicht ordnungsgemäß behandelt wird, ist es wichtig, bei Verdacht auf eine Humerusfraktur sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Nur so können eine angemessene Diagnose und Behandlung erfolgen.

Wie äußert sich ein Oberarmbruch?

Ein Oberarmbruch kann sich auf verschiedene Weisen äußern, abhängig von der Art und Schwere des Bruchs. Schmerzen im Oberarm sind jedoch das häufigste Symptom einer Humerusfraktur. Der Schmerz kann dabei lokalisiert sein und sich auf den Bereich des Bruchs konzentrieren. Dabei kann er bei Bewegungen des Arms oder bei Druck auf den Oberarm zunehmen. Betroffene Personen können weiterhin Schwierigkeiten haben, den Arm zu bewegen, vor allem beim Heben oder Drehen, aufgrund der Schmerzen oder der Instabilität des Bruchs.

In einigen Fällen kann eine Humerusfraktur auch zu einer offensichtlichen Deformität des Arms führen. Der Arm kann ungewöhnlich aussehen oder eine unregelmäßige Form haben, hauptsächlich, wenn der Bruch disloziert ist und die Knochenenden nicht mehr in der richtigen Position sind. Auch Schwellungen, begleitet von Blutergüssen oder Blutansammlungen (Hämatomen) sind dabei keine Seltenheit. Die Schwellung kann sich zudem ausbreiten und den gesamten Oberarm betreffen.

Distale und proximale Humerusfrakturen im Vergleich

Distale und proximale Humerusfrakturen sind zwei verschiedene Arten von Oberarmfrakturen, die jeweils unterschiedliche Bereiche des Humerus betreffen. Hier sind einige Unterschiede zwischen beiden Frakturen-Arten:

  • Lokalisation: Proximale Humerusfrakturen treten im oberen Teil des Humerus auf, näher am Schultergelenk. Sie umfassen typischerweise den Oberarmkopf und den Bereich direkt darunter. Distale Humerusfrakturen hingegen befinden sich im unteren Teil des Humerus, näher am Ellenbogengelenk. Sie betreffen normalerweise den Bereich des Humerus, der die Gelenkflächen für das Ellenbogengelenk bildet.
  • Häufigkeit: Proximale Humerusfrakturen sind häufiger als distale Humerusfrakturen. Sie treten oft bei älteren Menschen aufgrund von Stürzen auf, während distale Humerusfrakturen seltener sind und häufiger bei jüngeren Menschen auftreten, oft als Folge von traumatischen Ereignissen wie Autounfällen oder Sportverletzungen.
  • Symptome und Auswirkungen: Proximale Humerusfrakturen können zu Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen im Schulterbereich führen. Sie können auch das Schultergelenk instabil machen und die Beweglichkeit des Arms beeinträchtigen. Distale Humerusfrakturen verursachen ähnliche Symptome, können jedoch auch Probleme im Ellenbogenbereich verursachen, wie Schmerzen, Steifheit und Instabilität des Ellenbogengelenks.
  • Behandlung: Die Behandlung von proximalen Humerusfrakturen kann konservativ sein, mit Ruhe, Immobilisierung des Arms und physikalischer Therapie, oder aber auch eine Operation erfordern, insbesondere wenn der Bruch disloziert oder instabil ist. Eine distale Humerusfraktur erfordert oft direkt eine chirurgische Intervention, um die Knochenfragmente wieder zu positionieren und zu stabilisieren.

Insgesamt sind proximale und distale Humerusfrakturen unterschiedliche Verletzungen, die jeweils spezifische Symptome, Auswirkungen und Behandlungsansätze haben. Die genaue Diagnose und Behandlung sollten von medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden.

Mögliche Ursachen für eine Humerusfraktur

Eine Humerusfraktur kann durch verschiedene Ursachen verursacht werden. In erster Linie kann eine Fraktur durch ein direktes Trauma auf den Oberarm, wie ein Sturz auf den ausgestreckten Arm, einen schweren Aufprall oder einen Verkehrsunfall, ausgelöst werden. Diese Art von Verletzung ist besonders häufig bei jüngeren Menschen und kann auch bei Sportunfällen auftreten. Auch wiederholte Belastungen oder Überlastungen des Arms können im Laufe der Zeit zu Ermüdungsbrüchen im Humerus führen. Dies betrifft häufig Athleten oder Personen, die wiederholte, intensive Armaktivitäten ausführen, wie zum Beispiel Werfer beim Baseball oder Volleyball.

Ältere Menschen, insbesondere Frauen nach den Wechseljahren, sind anfälliger für Humerusfrakturen aufgrund von Osteoporose. Die Erkrankung führt zu einer Verringerung der Knochendichte und -stärke, was die Knochen anfälliger für Brüche macht. In seltenen Fällen können auch angeborene Anomalien oder Entwicklungsstörungen des Humerus dazu führen, dass der Knochen brüchig ist oder sich abnormal entwickelt, was das Risiko einer Fraktur erhöht.

Ganzheitliche Genesung: Diagnostik und Therapie bei Humerusfrakturen

Die Diagnose und Therapie von Humerusfrakturen erfordern einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl die physischen als auch die psychischen Aspekte der Verletzung berücksichtigt. Ein tieferes Verständnis der Diagnostik und Therapiemöglichkeiten kann dazu beitragen, eine umfassende Genesung zu fördern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Die Diagnose einer Humerusfraktur beginnt oft mit einer gründlichen klinischen Untersuchung, bei der der Arzt nach Symptomen wie Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen sucht. Bildgebende Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen, CT-Scans oder MRT können verwendet werden, um den genauen Ort und die Art des Bruchs zu bestimmen. Die Therapie von Humerusfrakturen kann je nach Art und Schwere der Verletzung variieren. In vielen Fällen kann eine konservative Behandlung mit Ruhe, Immobilisierung des Arms mittels Schienen oder Gipsverbänden sowie physikalischer Therapie zur Wiederherstellung der Beweglichkeit und Stärkung der Muskulatur ausreichen. Bei komplizierten Brüchen oder wenn der Bruch instabil ist, können jedoch auch chirurgische Eingriffe nötig sein. Operationsverfahren können die Verwendung von Schrauben, Platten oder Nägeln umfassen, um die Knochenfragmente zu stabilisieren und die Heilung zu fördern.

Folgeschäden und Nachbehandlung der Humerusfraktur

Nach einer Humerusfraktur können verschiedene Folgeschäden auftreten, die von der Art und Schwere der Verletzung sowie von der Wirksamkeit der Behandlung abhängen. Hier sind einige mögliche Folgen:

  • Verlust der Beweglichkeit: Insbesondere wenn die Fraktur schwerwiegend war oder nicht angemessen behandelt wurde, kann es zu einem Verlust der Beweglichkeit im betroffenen Arm kommen. Dies kann dazu führen, dass bestimmte Bewegungen eingeschränkt sind oder gar nicht mehr ausgeführt werden können.
  • Muskelatrophie: Während der Genesung nach einer Humerusfraktur kann der betroffene Arm aufgrund von Immobilisierung oder eingeschränkter Bewegungsfähigkeit Muskelmasse und -kraft verlieren. Dies kann zu Muskelatrophie führen, was die Funktion des Arms weiter beeinträchtigen kann.
  • Gelenksteifigkeit: Eine unzureichende Rehabilitation oder Bewegungseinschränkungen während der Heilung können zu Gelenksteifheit führen. Dies kann dazu führen, dass das Schulter- und/oder Ellenbogengelenk steif und unbeweglich wird, was die alltäglichen Aktivitäten beeinträchtigt.
  • Chronische Schmerzen: Einige Patienten können nach einer Humerusfraktur anhaltende oder chronische Schmerzen im betroffenen Arm oder Schulterbereich erfahren. Dies kann durch Nervenverletzungen, Weichteilschäden oder posttraumatische Arthritis verursacht werden.

Es ist wichtig, dass Patienten mit Humerusfrakturen eine angemessene Rehabilitation erhalten, um das Risiko von Folgeschäden zu verringern und eine vollständige Genesung zu fördern. Frühzeitige Physiotherapie und unterstützende Maßnahmen können helfen, die Beweglichkeit zu verbessern, die Muskulatur wieder aufzubauen und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

Wie beuge ich einer Humerusfraktur gezielt vor?

Die Prävention von Humerusfrakturen kann durch verschiedene Maßnahmen unterstützt werden, die dazu beitragen, das Risiko von Verletzungen zu verringern. Zu diesen präventiven Maßnahmen können vor allem folgende Punkte zählen:

  • Sturzprävention: Da Stürze eine häufige Ursache für Humerusfrakturen sind, ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um Stürze zu vermeiden. Dazu gehören das Entfernen von Hindernissen im Haus, die Verwendung von rutschfesten Teppichen und Bodenbelägen, die Installation von Handläufen an Treppen und in Badezimmern sowie die Verwendung von rutschfesten Schuhen.
  • Stärkung der Knochen: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Aufnahme von Kalzium und Vitamin D ist wichtig für die Gesundheit der Knochen. Regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere gewichtsbelastende Übungen wie Gehen, Laufen oder Krafttraining, kann ebenfalls dazu beitragen, die Knochendichte zu erhöhen und das Risiko von Frakturen zu verringern.
  • Sicherheit beim Sport: Beim Ausüben von sportlichen Aktivitäten ist es wichtig, angemessene Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um Verletzungen zu vermeiden. Dies kann das Tragen von Schutzausrüstung wie Helmen, Ellenbogen- und Knieschonern sowie die Einhaltung der Regeln und Anweisungen des Sports umfassen.
  • Sturztraining und Gleichgewichtstraining: Ältere Menschen können von Sturzpräventionsprogrammen profitieren, die Übungen zur Verbesserung des Gleichgewichts, der Koordination und der Sturzvorbeugung umfassen. Diese Programme können dazu beitragen, das Risiko von Stürzen und Humerusfrakturen zu reduzieren.
  • Raucherentwöhnung: Rauchen kann das Risiko von Knochenbrüchen erhöhen, da es die Knochengesundheit beeinträchtigen kann. Raucher sollten daher erwägen, mit dem Rauchen aufzuhören, um ihr Risiko von Humerusfrakturen und anderen Frakturen zu verringern.

3 Übungen für die Stärkung des Schulter- und Oberarmbereiches

Um einer möglichen Humerusfraktur vorzubeugen und die Muskulatur im Bereich der Schulter und des Oberarms zu stärken, haben wir drei Übungen für dich rausgesucht, die dir dabei weiterhelfen können:

  1. Liegestütze/Push-ups:

Beginne für diese Übung in einer hohen Liegestützposition, mit den Händen etwas weiter als schulterbreit auseinander und den Armen gestreckt. Senke dann langsam deinen Körper, indem du deine Ellenbogen beugst, bis deine Brust fast den Boden berührt. Drücke dich dann wieder nach oben, um in die Ausgangsposition zurückzukehren, wobei deine Arme vollständig gestreckt sind.

Führe von dieser Übung drei Sätze mit jeweils 10-15 Wiederholungen durch. Wenn die Standardliegestütze zu herausfordernd sein sollten, kannst du deine Knie auf den Boden legen, um die Intensität zu reduzieren.

  1. Pike Push-ups:

Beginne in einer hohen Liegestützposition, mit den Händen nahe beieinander und den Hüften nach oben, sodass Ihr Körper eine umgekehrte V-Form bildet. Senke dann langsam deinen Kopf zwischen deine Hände, indem du deine Ellenbogen beugst, während du deine Hüfte hochhältst. Drücke dich anschließend wieder nach oben, um in die Ausgangsposition zurückzukehren.

Führe von den Pike Push-Ups drei Sätze mit jeweils 8-12 Wiederholungen durch.

  1. Plank to Downward Dog:

Beginne in einer Liegestützposition, wobei deine Hände unter den Schultern und deine Füße hüftbreit auseinanderliegen. Ziehe dann deine Bauchmuskeln an und drücke die Hüften nach oben, um in die Downward-Dog-Position zu gelangen, wobei deine Hände und Füße auf dem Boden bleiben und deine Hüfte nach oben gestreckt sind. Kehr anschließend zur Plank-Position zurück, indem du deine Hüften absenkst und deine Bauchmuskeln fest anspannst.

Führe dies in drei Sätzen mit jeweils 8-12 Wiederholungen durch.

TMX-Trigger: Muskelschmerzen in Schulter und Oberarm präventiv vorbeugen

Wenn Schmerzen im Schulter- und Oberarmbereich durch Muskelverspannungen oder Muskelverhärtungen verursacht werden, kann auch eine Triggerpunkt-Therapie eine mögliche Behandlungsoption für viele Betroffene sein. Durch den tiefen und langanhaltenden Druck des Trigger-Tools lindern unsere TMX-Produkte schmerzhafte Triggerpunkte effektiv und nachhaltig. Mit unserem TMX Trigger Original und dem TMX Trigger Original Plus kannst du ganz einfach mit der TMX 3er-Methode Muskelschmerzen in der Schulter und im Oberarm selbst lösen.

Dafür musst du lediglich den Schmerz genau lokalisieren, den TMX-Trigger dann an eine Wand oder auf den Boden legen und dich anschließend direkt mit dem Schmerzpunkt auf den Trigger drücken. Daraufhin solltest du maximal eine Minute warten, bis der Anfangsschmerz abgeklungen ist und du in die zweite Phase der Methode übergehen kannst. Im zweiten Schritt mobilisierst du dich dann, indem du leichte Hin- und Herbewegungen ausführst. Dafür kannst du alle 30 Sekunden zwischen der Mobilisierung und der ruhenden Ausgangsposition wechseln. Nach dem Triggern solltest du deine Muskulatur dann als Abschluss noch für wenige Minuten dehnen.

Verspannungen und Verklebungen von Faszien im Oberarmbereich können durch den tiefen, langanhaltenden und punktuellen Druck mit dem Trigger-Produkt selbst effizient gelöst werden. Daher stellt die Akupressur eine uninvasive und natürliche Methode dar, um bei muskulären Verspannungen im Rahmen der Humerustherapie Schmerzen zu lindern.


Die TMX® Produktempfehlung zum Behandeln von Oberarmschmerzen




Thomas Marx, TMX<sup>®</sup> Gründer, Trigger experte, Osteopath, Physiotherapeut

Autor:
Thomas Marx
Gründer TMX® Trigger GmbH
Trigger Experte, Physiotherapeut, Osteopath, Heilpraktiker, Säuglingsosteopath