Rundrücken und Rückenschmerzen: Leben mit Morbus Scheuermann
Eine gesunde Wirbelsäule ist das Fundament für ein aktives Leben. Doch gerade bei jungen Menschen kann sich eine unentdeckte Fehlstellung der Wirbelsäule, wie beim Morbus Scheuermann, unbemerkt entwickeln und langfristig zu Problemen führen. Doch es gibt gute Nachrichten: Mit gezielter Prävention kannst du deine Wirbelsäule schon heute für morgen stärken. In diesem Artikel erfährst du, wie du durch einfache Maßnahmen der Erkrankung vorbeugen und deine Rückengesundheit nachhaltig fördern kannst.
Was ist die Morbus-Scheuermann-Krankheit ?
Morbus Scheuermann, auch als Scheuermann-Krankheit oder Scheuermann-Kyphose bekannt, ist eine Wachstumsstörung der Wirbelsäule. Dabei werden die Wirbelkörper nicht vollständig in ihrer normalen, rechteckigen Form ausgebildet, sondern nehmen eine keilförmige Form zum Hals hin an. Das führt dazu, dass sich die natürliche Krümmung der Wirbelsäule (S-Form) verstärkt und ein Rundrücken (Hyperkyphose) entsteht.
Meist tritt Morbus Scheuermann in der Pubertät bei Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 17 Jahren auf, wobei Jungen häufiger betroffen sind als Mädchen. Unbehandelt kann die Erkrankung nicht nur zu einer dauerhaft veränderten Wirbelsäulenform führen, sondern auch Schmerzen und Einschränkungen im Alltag verursachen.
Die Wurzeln der Krankheit: Was steckt hinter Morbus Scheuermann?
Die genauen Ursachen von Morbus Scheuermann sind noch nicht abschließend geklärt, jedoch können verschiedene Faktoren eine entscheidende Rolle bei der Entstehung dieser Erkrankung der Wirbelsäule spielen. Mögliche Ursachen für die Wirbelsäulenerkrankung Morbus Scheuermann bei Jugendlichen sind beispielsweise:
- Genetische Veranlagung: In einigen Fällen scheint es eine familiäre Häufung zu geben. Das bedeutet, dass, wenn jemand in deiner Familie betroffen ist, ist auch das Risiko höher, selbst an der Wachstumsstörung zu erkranken.
- Schwache Rücken- und Bauchmuskulatur: Eine allgemeine schwache Muskulatur, die nötig ist, die Wirbelsäule zu stützen, kann ebenfalls zur Verformung der Wirbelsäule bei Patienten beitragen.
- Fehlhaltung und mangelnde Bewegung: Fehlhaltungen, langes Sitzen, häufig in gebückter Haltung können ebenfalls eine Ursache für die Verkrümmung der Wirbelsäulen bei Patienten sein. Jugendliche, die wenig Sport treiben und viel Zeit im Sitzen verbringen, könnten demnach anfälliger für Morbus Scheuermann sein.
Typische Symptome: Veränderung an der Wirbelsäule
Morbus Scheuermann äußert sich in erster Linie durch eine Veränderung an der Wirbelsäule. Das auffälligste Symptom ist der sogenannte Rundrücken. Doch die Krankheit hat noch weitere Symptome:
- Rundrücken bis hin zum Buckel: Eine der auffälligsten Veränderungen im Krankheitsverlauf bei Morbus Scheuermann ist die zunehmende Krümmung im Bereich der Brustwirbelsäule, die in ausgeprägten Fällen bis zu einem sichtbaren Buckel bei betroffenen Patienten führen kann.
- Langfristige Zunahme des Buckels (Post-Scheuermann-Syndrom): Selbst nach Abschluss des Wachstums bei Kindern kann sich die Krümmung der Wirbelsäule über die Jahre weiter verstärken. Dieses sogenannte Post-Scheuermann-Syndrom kann nicht nur zu einer Haltungsschwäche führen, sondern auch das Risiko für chronische Rückenschmerzen erhöhen.
- Schmerzen im Rückenbereich: Besonders im Bereich der Brustwirbelsäule und manchmal auch im unteren Rücken können Beschwerden durch den Verschleiß auftreten. Die Schmerzen können sich bei längeren Ruhephasen, wie beim Sitzen, verstärken.
- Eingeschränkte Beweglichkeit: Die Hyperkyphose kann die Beweglichkeit der Wirbelsäule einschränken, was das Bücken und die Aufrichtung erschwert.
- Muskelverspannungen: Um die Fehlstellung auszugleichen, geraten viele Muskeln in eine Art Daueranspannung. Das führt häufig zu Verspannungen bei Betroffenen im Bereich der Schultern und Nacken.
Diagnose: Wie wird die Scheuermann-Krankheit diagnostiziert?
Die Diagnose von Morbus Scheuermann kann oft eine Herausforderung sein, da die Symptome anfangs unspezifisch und leicht mit anderen Beschwerden verwechselt werden können. Eine frühzeitige Erkennung ist jedoch entscheidend, um geeignete Behandlungsmöglichkeiten einzuleiten und langfristige Beschwerden zu vermeiden.
Der Arzt wird dafür zunächst eine körperliche Untersuchung durchführen. Die Diagnose von Morbus Scheuermann erfolgt dann meist durch eines der folgenden Verfahren:
- Tests: Die Untersuchung mittels Schober-Test oder Off-Test kann dem Arzt erste Aussagen zum Ausmaß der Erkrankung bei der betroffenen Person geben.
- Röntgenaufnahmen: Hier lassen sich die typischen Verformungen der Wirbelkörper gut erkennen, wie z. B. keilförmige Wirbel oder veränderte Grund- und Deckplatten der Wirbelkörper. Anhand der Bilder lässt sich auch der Grad des Cobb-Winkels bestimmen, der das Ausmaß der Verkrümmung der Wirbelsäule zeigt.
- Magnetresonanztomographie (MRT): In manchen Fällen ist auch eine MRT sinnvoll, um andere Ursachen für die Rückenschmerzen auszuschließen und Wachstumsstörungen wie Morbus Scheuermann schon im Frühstadium zu erkennen.
Die genaue Untersuchung ist wichtig, um die richtige Therapie mithilfe des Arztes zu finden und mögliche Langzeitfolgen der Erkrankung wie Rückenschmerzen zu vermeiden.
Therapie und Behandlung von Morbus Scheuermann
Die Behandlung von Morbus Scheuermann hängt stark vom Schweregrad, der Diagnose und den Beschwerden der betroffenen Patienten ab. Die häufigsten Ansätze zur Behandlung bei Morbus Scheuermann sind:
- Physiotherapie und Krankengymnastik: Ein gezieltes Training der Rückenmuskulatur kann helfen, die Wirbelsäule zu stabilisieren und die Schmerzen zu lindern. Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit und Kräftigung der Rumpfmuskulatur bei Kindern stehen bei der Therapie im Mittelpunkt.
- Schmerztherapie: Bei starken Schmerzen kann eine medikamentöse Behandlung notwendig sein, etwa durch Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente.
- Orthopädische Korsetts: In schweren Fällen, vor allem bei Jugendlichen in der Wachstumsphase, kann ein spezielles Korsett helfen, die Fehlstellung der Wirbelsäule zu korrigieren.
- Operation: Eine Operation wird nur in seltenen und besonders schweren Fällen in Betracht gezogen, wenn die Verformung der Wirbelsäule massiv ist und andere Therapien keinen Erfolg bringen.
Morbus Scheuermann vorbeugen: So stärkst du deine Wirbelsäule für die Zukunft
Es gibt einige Maßnahmen, die du zur Vorbeugung ergreifen kannst. Besonders in der Wachstumsphase sind eine gesunde Haltung und ausreichend Bewegung wichtig. Tipps zur Vorbeugung:
- Bewegung und Sport: Regelmäßiges Sporttreiben schon im Jugendalter kann der Verkrümmung der Wirbelsäule entgegenwirken. Jungen und Mädchen sollten langes Sitzen, z. B. vor dem Computer, vermeiden. Das betrifft ebenfalls Erwachsene.
- Rückenfreundlicher Arbeitsplatz: Ein ergonomisch eingerichteter Schul- oder Arbeitsplatz kann ebenfalls dabei helfen, Anzeichen von Morbus Scheuermann zu minimieren. Eine rückenfreundliche Sitzhaltung hilft dabei, Fehlstellungen im Brust- und Lendenwirbelbereich zu vermeiden.
Übungen für die Wirbelsäule bei Morbus Scheuermann
Für die Behandlung von Morbus Scheuermann ist gezieltes Training unerlässlich. Die 3 Übungen kannst du in deinen Alltag integrieren, um deine Rückenmuskulatur zu stärken und Verspannungen zu lösen.
Übung 1: Die Kobra
- Lege dich auf den Bauch, die Beine ausgestreckt und die Hände flach neben deinen Schultern.
- Drücke die Hände in den Boden und hebe den Oberkörper an, während du die Schultern zurückziehst.
- Halte diese Position für 5 bis 10 Sekunden und atme dabei ruhig.
- Lasse den Oberkörper langsam wieder ab.
Diese Übung hilft, die Rückenmuskulatur zu kräftigen und die Brustwirbelsäule zu mobilisieren.
Übung 2: Katzenbuckel und Kuhrücken
- Gehe in den Vierfüßlerstand, Hände unter den Schultern und Knie unter den Hüften.
- Runde deinen Rücken, indem du das Becken nach vorne kippst und den Kopf Richtung Brust neigst – das ist der „Katzenbuckel“.
- Bewege dich dann langsam in den „Kuhrücken“, indem du das Becken nach hinten kippst und den Kopf leicht nach oben nimmst.
- Wiederhole die Bewegung 10 Mal in einem ruhigen Rhythmus.
Diese Übung mobilisiert die Wirbelsäule und lockert verspannte Muskeln beim Morbus Scheuermann.
Übung 3: Rückenstrecker mit dem Gymnastikball
- Lege dich mit dem Bauch auf den Gymnastikball. Die Füße stellst du hüftbreit auf den Boden, die Zehen zeigen nach vorne. Deine Hände kannst du leicht hinter dem Kopf oder an den Seiten halten.
- Spanne die Bauch- und Gesäßmuskulatur an, um Stabilität zu gewinnen. Hebe nun langsam den Oberkörper, bis er in einer Linie mit dem Unterkörper ist. Vermeide dabei ein Hohlkreuz.
- Halte die Position für 3 bis 5 Sekunden und senke den Oberkörper dann langsam wieder ab.
- Führe 10–15 Wiederholungen
Diese Übung hilft, die Rückenmuskulatur zu kräftigen und die Haltung zu verbessern.
Schmerzen lindern mit dem TMX-Para Rückentrigger
Bei Morbus Scheuermann ist die Rückenmuskulatur oft stark verspannt, da die Fehlstellung der Wirbelsäule zu einer erhöhten Muskelbelastung führt. Der TMX® PARA Rückentrigger bietet hier eine gezielte Möglichkeit, Schmerzen zu lindern und verspannte Muskulatur im Bereich der Wirbelsäule zu lösen. Durch tiefen, langanhaltenden und punktuellen Druck wirkt der Trigger gezielt auf die betroffenen Bereiche und fördert die Durchblutung – so können hartnäckige Verspannungen, die bei Morbus Scheuermann auftreten, gelöst werden.
Mit der TMX®-Dreiermethode kannst du Schritt für Schritt gegen Rückenschmerzen vorgehen und die Entlastung der Wirbelsäule aktiv unterstützen:
- Triggern: Lokalisiere die schmerzhaften oder verspannten Stellen entlang der Wirbelsäule. Diese Muskelbereiche sind bei Morbus Scheuermann oft besonders empfindlich. Platziere den TMX® PARA auf dem Boden oder an der Wand, sodass er gezielt Druck auf den Bereich ausübt. Atme tief und versuche, dich zu entspannen. Warte etwa eine Minute, bis der anfängliche Druckschmerz nachlässt.
- Mobilisieren während des Triggerns: Nach einer Minute beginnst du mit leichten Mobilisierungsbewegungen, die besonders wohltuend sind, wenn Verspannungen aufgrund des Rundrückens auftreten. Halte den Trigger entlang der Wirbelsäule und bewege Arme oder Beine sanft für 30 Sekunden. Diese Mobilisation regt die Durchblutung an und hilft dabei, den Körper flexibler zu machen, was bei der Scheuermann-Krankheit für eine Entlastung sorgt.
- Dehnen: Schließe die Behandlung ab, indem du den betroffenen Bereich für etwa 2 Minuten Das regelmäßige Dehnen ist besonders wichtig bei Morbus Scheuermann, da es die Muskelentspannung fördert und die Beweglichkeit der Wirbelsäule unterstützt. Die Dehnung kannst du auch zwischendurch im Alltag einbauen, um den Rücken zu entlasten und Schmerzen vorzubeugen.
Die TMX® Produktempfehlung bei Morbus Scheuermann
Gründer TMX® Trigger GmbH
Trigger Experte, Physiotherapeut, Osteopath, Heilpraktiker, Säuglingsosteopath