Überaktive Blase: Wenn deine Blase ständig Alarm schlägt
Du bist gerade unterwegs, im Gespräch mit Freunden oder mitten in der Nacht und plötzlich meldet sich deine Blase – und das nicht zum ersten Mal. Ständiger Harndrang durch eine überaktive Blase kann richtig nerven und den Alltag stark beeinträchtigen.
Eine überaktive Blase ist ein häufiges Problem, das viele Menschen betrifft, aber kaum einer spricht über das Thema. Dabei gibt es Lösungen! In diesem Artikel erfährst du, was hinter einer überaktiven Blase steckt, welche Symptome es bei einer Reizblase gibt und welche Möglichkeiten es gibt, um wieder mehr Kontrolle über deinen Alltag zu gewinnen. Bereit, deiner Blase die Stirn zu bieten?
Was ist eine überaktive Blase?
Eine überaktive Blase, auch Reizblase genannt, ist eine Funktionsstörung der Blase, bei der Menschen den Drang verspüren, viel häufiger zur Toilette zu müssen, als es eigentlich notwendig wäre. Das Gehirn sendet das Signal „Toilettengang“ aus, obwohl die Blase noch gar nicht voll ist. Der Haken dabei? Es ist schwer für betroffene Menschen, diesen Drang zu ignorieren.
Wenn du ständig das Gefühl hast, dringend auf die Toilette zu müssen, dich aber immer wieder in Situationen befindest, wo das nicht möglich ist, kann die Lebensqualität massiv beeinträchtigt werden. Man unterscheidet bei einer Reizblase zwischen folgenden Formen:
- trockener überaktiver Harnblase (ohne Dranginkontinenz)
- nasser, überaktiver Harnblase (mit Dranginkontinenz)
Die überaktive Blase kann sowohl tagsüber als auch nachts auftreten. Das häufige Dranggefühl tritt unabhängig vom Alter auf, betrifft jedoch häufiger Menschen ab 40 Jahren. Die Häufigkeit der überaktiven Blase beträgt in der Bevölkerung in Deutschland ca. 11 bis 16 Prozent. Frauen sind häufiger als Männer von einer Reizblase betroffen. Obwohl es ein weit verbreitetes Problem ist, reden viele Betroffene nicht darüber – oft aus Scham.
Wann ist eine Blase überaktiv?
Eine Blase gilt als überaktiv, wenn Patienten häufig und plötzlich starken Harndrang verspüren, auch wenn die Blase nicht wirklich voll ist. Typischerweise gehst du mehr als 8 Mal am Tag zur Toilette und wirst auch nachts oft von deiner Harnblase geweckt. Dieser Drang lässt sich kaum unterdrücken und ist nicht auf eine Blasenentzündung oder einen Harnwegsinfekt zurückzuführen. Wenn diese Symptome länger bestehen, könnte es sich um eine überaktive Blase handeln, die durch einen Arzt abgeklärt werden sollte.
Typische Symptome einer Reizblase
Wie erkennst du, ob du an einer überaktiven Blase leidest? Es gibt einige typische Symptome, die dir zeigen, dass deine Blase überreagiert. Viele dieser Anzeichen können mit anderen Erkrankungen verwechselt werden, deshalb ist es wichtig, sie genau zu beobachten. Die häufigsten Symptome einer Reizblase sind:
- Ständiger Harndrang: Du verspürst den Drang, ständig zur Toilette zu gehen, auch wenn deine Blase nicht wirklich voll ist.
- Plötzlicher, starker Drang: Das Gefühl des Harndrangs kommt in der Regel nicht schleichend, sondern plötzlich und intensiv, oft ohne Vorwarnung.
- Häufiges Wasserlassen (Pollakisurie): Du gehst mehr als 8-mal am Tag und eventuell auch in der Nacht mehrmals zum Wasserlassen zur Toilette.
- Nächtlicher Harndrang (Nykturie): Auch während du schläfst, meldet sich die Blase und weckt dich auf, um zur Toilette zu gehen.
- Unwillkürlicher Urinverlust (Inkontinenz): In manchen Fällen kann es sogar dazu kommen, dass betroffene Patienten es nicht rechtzeitig zur Toilette schaffen und etwas Urin verlieren (Harninkontinenz).
Wenn du mehrere dieser Symptome der Blasenschwäche bei dir wiedererkennst, könnte es sein, dass du an einer Reizblase leidest. Wichtig ist aber, dass diese Symptome auch durch andere gesundheitliche Probleme ausgelöst werden können. Deshalb solltest du bei anhaltenden Beschwerden unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Harndrang & Co.: Ursachen einer überaktiven Blasenfunktion
Die Gründe für eine überaktive Blase können vielfältig sein. Manchmal ist es eine Mischung aus mehreren Faktoren, die zu den Beschwerden führt. Die häufigsten Ursachen sind jedoch Folgende:
- Nervenschäden oder -störungen: Die Blase wird über das Nervensystem gesteuert. Ist dieses gestört – etwa durch neurologische Erkrankungen wie Parkinson oder Multiple Sklerose – kann das dazu führen, dass die Signale zwischen Gehirn und Blase durcheinander geraten.
- Hormonelle Veränderungen: Insbesondere bei Frauen können hormonelle Veränderungen, etwa in den Wechseljahren, zu einer Reizblase führen.
- Beckenbodenschwäche: Wenn der Beckenboden nicht ausreichend stark ist, kann es passieren, dass die Blase nicht mehr richtig gehalten wird, was zu einem vermehrten Drang führen kann. Oft leiden Frauen nach der Schwangerschaft an einer Störung des Beckenbodens.
- Medikamente: Bestimmte Medikamente wie Diuretika (Entwässerungstabletten) können den Harndrang verstärken.
- Anatomische Veränderungen: Mit zunehmendem Alter oder nach Schwangerschaften kann es zu Veränderungen in der Lage und Funktion der Blase oder des Beckenbodens kommen. Beispielsweise können eine Gebärmuttersenkung oder eine Vorwölbung der Blase (Blasenprolaps) den normalen Blasenablauf stören und zu häufigem Harndrang führen. Männer leiden oft durch Blasensteine, Harnleitersteine sowie eine Vergrößerung der Prostata oder Prostatakrebs unter Inkontinenz.
- Entzündungen: Chronische Entzündungen der Blase oder ein Infekt der Harnröhre können die Blasenwand reizen und so den Harndrang verstärken.
Zusammenhang zwischen einer überaktiven Blase und einem verspannten Beckenboden
Wusstest du, dass ein verspannter Beckenboden eine überaktive Blase begünstigen kann? Der Beckenboden spielt eine zentrale Rolle für die Kontrolle der Blase. Er sorgt dafür, dass die Blase und andere Organe im Beckenbereich an ihrem Platz bleiben.
Ein zu stark angespannter Beckenboden kann jedoch das Gegenteil bewirken: Die ständige Anspannung irritiert die Blase, sodass sie überreagiert. Dadurch wird das Signal zur Blasenentleerung viel zu früh und viel zu häufig gesendet. Es ist ein bisschen so, als würde dein Körper ständig auf „Alarmbereitschaft“ sein, obwohl gar keine echte Not besteht.
Deshalb ist es nicht nur wichtig, den Beckenboden zu stärken, sondern auch auf Entspannung zu achten. Ein verspannter Beckenboden kann genauso problematisch sein wie ein zu schwaches Becken.
Behandlung: Was du gegen eine überaktive Blase tun kannst
Glücklicherweise gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du die Symptome einer überaktiven Blase lindern kannst. Einige Ansätze zur Linderung sind:
- Blasentraining: Durch gezielte Übungen können Patienten lernen, den Harndrang hinauszuzögern und die Abstände zwischen den Toilettengängen zu vergrößern.
- Ernährung anpassen: Vermeide blasenreizende Lebensmittel und Getränke wie Kaffee, Tee, Alkohol und scharf gewürzte Speisen.
- Medikamente: Es gibt spezielle Medikamente, die den Blasenmuskel beruhigen und den Drang reduzieren können. Lass dich dazu von deinem Arzt oder durch Fachleute beraten.
- Beckenbodentraining: Ein gezieltes Training der Beckenbodenmuskulatur kann helfen, den Blasenmuskel besser zu kontrollieren und den Harndrang zu reduzieren.
- Entspannungstechniken: Da Stress den Harndrang oft verschlimmert, können Entspannungstechniken wie Yoga, Atemübungen oder autogenes Training hilfreich sein.
Für viele Betroffene der Krankheit kann eine Kombination aus diesen Methoden am effektivsten sein. Sprich mit deinem Arzt oder einer spezialisierten Physiotherapeutin, um herauszufinden, was für dich am besten funktioniert.
So schützt ein starker Beckenboden vor Blasenschwäche
Ein kräftiger Beckenboden ist das A und O, um einer Blasenschwäche vorzubeugen, da er die Blase und die umliegenden Organe stützt. Ein schwacher Beckenboden kann schon beim Niesen geringe Mengen an Urin freigeben. Eine gut trainierte Beckenbodenmuskulatur kann den Druck auf die Blase besser kontrollieren und hilft, den Harndrang zu regulieren.
Das reduziert das Risiko von ungewolltem Urinverlust bei Patienten und stärkt zudem die allgemeine Kontrolle über die Blasenfunktion. Regelmäßiges Beckenbodentraining unterstützt also nicht nur die Blasenkontrolle, sondern auch die Stabilität der gesamten Körpermitte.
Vor dem Beckenbodentraining: Verspannungen lösen mit dem TMX® BEBO Beckenbodentrigger
Bevor du mit dem Beckenbodentraining beginnst, ist es wichtig, bestehende Verspannungen im Beckenbereich zu lösen. Der TMX® BEBO Beckenbodentrigger hilft dabei, gezielt tief liegende Verspannungen durch langanhaltenden, tiefen und punktuellen Druck zu lockern und die Muskulatur zu entspannen. Eine gut gelockerte Muskulatur ermöglicht ein effizienteres Training und sorgt dafür, dass du langfristig den größtmöglichen Nutzen aus deinen Übungen ziehst.Die TMX® Produktempfehlung für deinen Beckenboden
Gründer TMX® Trigger GmbH
Trigger Experte, Physiotherapeut, Osteopath, Heilpraktiker, Säuglingsosteopath