Schnarchen bei Kindern: Was wirklich dahintersteckt

Schnarchen bei Kindern: Was wirklich dahintersteckt

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Schnarchen bei Kindern klingt erstmal ungewöhnlich, ist aber gar nicht so selten. Etwa jedes zweite Kind schnarcht hin und wieder, manche sogar jede Nacht. Während gelegentliches Schnarchen harmlos sein kann, steckt dahinter manchmal mehr – von vergrößerten Mandeln bis hin zu Schlafstörungen. In diesem Beitrag erfährst du, warum Kinder schnarchen, welche Folgen das haben kann und was du als Elternteil dagegen tun kannst.

Warum Kinder schnarchen – die häufigsten Ursachen

Schnarchen entsteht, wenn die Atemluft nicht frei durch Nase und Rachen fließen kann. Die Atemwege sind verengt, das Gewebe vibriert – und genau dieses Vibrieren hörst du als Schnarchgeräusch. Bei Kindern steckt dahinter fast immer eine konkrete Ursache. Die wichtigsten sind:

Anatomische Gründe

  • Vergrößerte Mandeln: Vergrößerte Rachen- oder Gaumenmandeln sind die häufigste Ursache für Schnarchen bei Kindern. Sie nehmen so viel Platz im Rachen ein, dass die Luft beim Atmen kaum noch durchkommt. Dadurch entsteht ein ständiges Schnarchgeräusch, oft auch begleitet von Mundatmung.
  • Polypen oder verengte Nasenwege: Polypen sind gutartige Wucherungen in der Nasenschleimhaut. Zusammen mit einer schiefen Nasenscheidewand oder chronischen Allergien blockieren sie die Nasenatmung. Viele Kinder schnarchen dann besonders stark, wenn sie erkältet sind oder Heuschnupfen haben.
  • Kiefer- oder Zahnfehlstellungen: Ein zu kleiner Kiefer oder eng stehende Zähne können die Atemwege im Mund- und Rachenraum verengen. In manchen Fällen rutscht die Zunge beim Schlafen nach hinten und blockiert zusätzlich den Luftstrom.

Äußere Einflüsse

  • Übergewicht: Überschüssiges Fettgewebe im Hals- und Rachenbereich drückt auf die Atemwege. Schon ein paar Kilos zu viel können ausreichen, damit die Luft schlechter fließt – und Schnarchgeräusche entstehen.
  • Passivrauchen: Tabakrauch reizt die Schleimhäute und führt zu Entzündungen oder Schwellungen in den Atemwegen. Kinder, die regelmäßig Rauch einatmen müssen, schnarchen daher deutlich häufiger.

Seltene Ursachen

  • Neuromuskuläre Erkrankungen: Wenn Muskeln, die eigentlich die Atmung unterstützen, nicht richtig arbeiten, können die Atemwege zusammenfallen. Das ist selten, macht das Schnarchen aber besonders hartnäckig.
  • Angeborene Fehlbildungen: Manche Kinder haben von Geburt an Besonderheiten im Bereich von Kiefer oder Rachen, die die Atemluft behindern. Dazu gehören zum Beispiel ein zu kleiner Unterkiefer oder Fehlbildungen des Gaumens.

Auch wenn die Gründe fürs Schnarchen sehr unterschiedlich sein können, eins haben sie gemeinsam: Sie stören den gesunden Schlaf. Und genau hier liegt das eigentliche Problem. Denn wenn Kinder regelmäßig schnarchen, hat das nicht nur Folgen für die Nachtruhe, sondern kann auch ihre Entwicklung und Gesundheit beeinträchtigen. Erfahre im Folgenden, welche Auswirkungen und Risiken Schnarchen bei Kindern mit sich bringt.

Die Auswirkungen von Schnarchen bei Kindern/strong>

Während Erwachsene fehlende Erholung oft noch eine Zeit lang ausgleichen können, wirkt sich schlechter Schlaf bei Kindern direkt und deutlich auf den Alltag aus. Besonders in jungen Jahren spielt erholsamer Schlaf eine entscheidende Rolle für Wachstum, Lernen und emotionale Stabilität. Ein gestörter Schlaf bringt kurz- als auch langfristige Folgen mit sich.

Kurzfristige Folgen

Wenn Kinder regelmäßig schnarchen, ist ihre Nachtruhe oft unruhig, das Durchschlafen wird gestört und die Tiefschlafphasen werden unterbrochen. Die Folgen zeigen sich häufig schon am nächsten Tag:


  • Müdigkeit und Kopfschmerzen: Kinder sind morgens schwerer aus dem Bett zu bekommen, wirken den Tag über schlapp und brauchen mehr Ruhepausen.
  • Konzentrationsprobleme: In der Schule fällt es schwer, sich längere Zeit auf Aufgaben zu fokussieren.
  • Verhaltensauffälligkeiten: Manche Kinder reagieren mit Reizbarkeit, Hyperaktivität oder Zappeligkeit – Symptome, die leicht mit ADHS verwechselt werden können, obwohl die Ursache schlicht im fehlenden erholsamen Schlaf liegt.

Langfristige Risiken

Bleibt das Kinderschnarchen über Wochen oder Monate bestehen, können ernsthafte Probleme entstehen, die weit über Müdigkeit hinausgehen.


  1. Entwicklungsverzögerungen: Im Tiefschlaf werden Wachstumshormone ausgeschüttet. Fehlen diese Phasen, kann sich das körperliche und geistige Wachstum verlangsamen.
  2. Sprach- und Lernschwierigkeiten: Eine dauerhaft eingeschränkte Nasenatmung fördert Mundatmung, was die Sprachentwicklung hemmt. Gleichzeitig sind die Lernprozesse weniger effektiv, wenn das Gehirn nicht ausreichend regeneriert.
  3. Zahn- und Kieferfehlstellungen: Ständige Mundatmung kann die Zahnstellung verändern. Häufig entwickeln Kinder einen schmaleren Oberkiefer oder einen offenen Biss.
  4. Hörstörungen: Eine blockierte Nasenatmung begünstigt Flüssigkeit im Mittelohr oder Mittelohrentzündungen – beides kann das Hörvermögen beeinträchtigen.
  5. Beeinträchtigtes Gesichtswachstum: Dauerhafte Mundatmung kann auch das Knochenwachstum im Gesicht verändern und langfristig das Profil des Kindes beeinflussen.
  6. Schlaf-Apnoe: Besonders kritisch ist es, wenn beim Schlafen Atemaussetzer auftreten. Denn durch Atempausen sinkt die Sauerstoffversorgung des Körpers, Herz und Kreislauf werden belastet, und das Gehirn erhält weniger Sauerstoff. Studien zeigen: Kinder mit Schlafapnoe erzielen häufiger schlechtere Schulnoten und sind in ihrer kognitiven Entwicklung  eingeschränkt.

Schnarchen bei Kindern: Wann sollten Eltern hellhörig werden?

Nicht jedes Schnarchen ist gleich bedenklich. Viele Kinder schnarchen gelegentlich – zum Beispiel, wenn sie erkältet sind oder die Nase verstopft ist. Solche Phasen sind meist harmlos und verschwinden wieder, sobald die Atemwege frei sind.


Anders sieht es aus, wenn das Schnarchen regelmäßig und deutlich hörbar wird. Experten und Schlaf-Forscher sprechen von einem Problem, wenn ein Kind an mindestens vier Nächten pro Woche schnarcht. Spätestens dann sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden.


Besonders aufmerksam solltest du werden, wenn zusätzlich folgende Anzeichen auftreten:


  • Atemaussetzer in der Nacht
  • ständige Mundatmung, auch tagsüber
  • sehr unruhiger Schlaf mit häufigem Drehen und Aufwachen
  • Tagesmüdigkeit oder Konzentrationsprobleme
  • auffälliges Verhalten wie Reizbarkeit oder Hyperaktivität

Treten solche Begleiterscheinungen auf, ist ein Besuch beim Kinder- oder HNO-Arzt dringend zu empfehlen. Dort kann untersucht werden, ob eine vergrößerte Rachenmandel, Polypen  oder eine  andere Ursache hinter dem Schnarchen stecken. So lässt sich frühzeitig verhindern, dass das Schnarchen die Gesundheit und Entwicklung deines Kindes beeinträchtigt.

Letzte Instanz: Die Schlafuntersuchung im Detail

Manchmal reicht die Untersuchung beim Kinder- oder HNO-Arzt nicht aus, um die Ursache des Schnarchens eindeutig festzustellen. Vor allem wenn der Verdacht auf eine obstruktive Schlafapnoe (OSA) besteht, kann eine ausführliche Schlafuntersuchung (Polysomnographie) sinnvoll sein.


Dabei verbringt dein Kind eine Nacht in einem spezialisierten Schlaflabor oder einer Klinik. Dort wird der Schlaf mithilfe verschiedener Sensoren aufgezeichnet. Gemessen werden unter anderem:


  • Atemfluss und Sauerstoffsättigung – um zu erkennen, ob die Atmung regelmäßig ist und das Blut genügend Sauerstoff erhält.
  • Herzfrequenz – Veränderungen können auf Atemaussetzer oder Belastungen hindeuten.
  • Muskelaktivität – zeigt, ob die Muskulatur im Rachenbereich erschlafft und Atemprobleme begünstigt.
  • Schlafphasen – geben Aufschluss darüber, ob dein Kind ausreichend Tief- und Traumschlaf erreicht.

Durch diese Daten wird sichtbar, ob es zu Atemaussetzern kommt und wie stark diese die Schlafqualität beeinträchtigen. So entsteht ein genaues Bild, das die Grundlage für eine gezielte Behandlung bildet.

Was du als Elternteil für dein schnarchendes Kind tun kannst – 5 einfache Tipps/strong>

Nicht jedes Schnarchen erfordert sofort einen Klinikaufenthalt. Es gibt aber einige Dinge, die du direkt zuhause umsetzen kannst, um dein Kind zu unterstützen – und besser einzuschätzen, ob ein Arztbesuch nötig ist.

1. Genau beobachten

Achte darauf, wann und wie oft dein Kind schnarcht. Tritt es nur bei Erkältungen auf oder fast jede Nacht? Beobachte auch, ob Atemaussetzer, sehr unruhiger Schlaf oder Mundatmung dazukommen. Ein kleines „Schlafprotokoll“ hilft dir später, dem Arzt genaue Informationen zu geben. Außerdem gilt: Eine frühe ärztliche Abklärung verhindert, dass sich kleine Probleme zu größeren entwickeln.

2. Für optimale Schlafbedingungen sorgen

Die Schlafumgebung spielt eine große Rolle. Achte auf:


  • rauchfreie Luft – kein Zigarettenrauch in Haus oder Schlafzimmer
  • ruhige Umgebung – keine lauten Geräusche oder Ablenkungen
  • angenehme Raumtemperatur – nicht zu warm, nicht zu kalt
  • ausreichende Luftfeuchtigkeit – z. B. mit einem Luftbefeuchter oder einer Schale Wasser auf der Heizung

3. Bewegung und Ernährung fördern

Übergewicht kann das Schnarchen verstärken. Unterstütze dein Kind mit gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung im Alltag – das stärkt nicht nur die Atemwege, sondern verbessert auch den Schlaf insgesamt.

4. Mund und Rachen entlasten

Halte die Atemwege so frei wie möglich. Dazu gehört:


  • Allergene vermeiden, z. B. Hausstaubmilben, Pollen oder Tierhaare
  • freie Nase – mit kindgerechten Nasensprays oder Kochsalztropfen bei Bedarf
  • ausreichend trinken, um Schleimhäute feucht zu halten

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Eine einfache und zugleich wirksame Hilfe können Nasenstrips sein. Neben den bewährten TMX® AERO Nasenstrips für Erwachsene gibt es jetzt auch eine spezielle Variante für Kinder. Diese Strips sind kleiner, besonders sanft und perfekt auf die empfindliche Kinderhaut abgestimmt.


Sie  öffnen die Nasenflügel leicht nach außen und verbessern so den Luftstrom durch die Nase. Gerade wenn das Schnarchen durch eine verstopfte oder verengte Nasenatmung entsteht, können die Kinder-Nasenstrips für spürbare Entlastung sorgen – und das ganz ohne Medikamente.


Der Vorteil: Die Strips sind schmerzfrei, hautfreundlich und leicht anzuwenden. Sie unterstützen die natürliche Atmung deines Kindes, können Schnarchgeräusche reduzieren und zu einem ruhigeren, erholsameren Schlaf beitragen.


Die TMX® Produktempfehlung für einen besseren Schlaf


Thomas Marx – TMX-Gründer, Physiotherapeut, Osteopath, Chiropraktiker, Heilpraktiker

Thomas Marx

Gründer TMX ®  Trigger GmbH
Trigger Experte, Physiotherapeut, Osteopath, Chiropraktiker, Heilpraktiker, Säuglingsosteopath