Obstipation: Was tun, wenn der Darm streikt?

Du kennst es sicher: Man fühlt sich unwohl, aufgebläht, und der Toilettengang wird zur Tortur. Verstopfung oder Obstipation, ist ein Thema, über das man nicht gerne spricht, das aber viele betrifft. Dabei gibt es oft mehr als nur einen Grund, warum der Darm träge wird. Eine Ursache, die häufig unterschätzt wird, ist ein verspannter Beckenboden. Denn dieser hat einen direkten Einfluss auf deine Darmtätigkeit. Aber wie hängt das eigentlich zusammen? Und was kannst du tun, um deinen Beckenboden zu entspannen und damit auch deine Verdauung anzukurbeln?

In unserem Blog-Artikel klären wir dich über die Ursachen und Symptome einer Verstopfung auf und geben dir Tipps, welche Maßnahmen du anwenden kannst, damit die Stuhlentleerung wieder einfacher klappt.

Was ist Obstipation?

Obstipation beschreibt eine erschwerte oder seltene Darmentleerung, bei welcher der Stuhl hart und trocken ist und nur schwer ausgeschieden werden kann. Obstipation ist ein Symptom, das auf mögliche Funktionsstörungen im Körper oder andere Erkrankungen hinweist. In der Regel spricht man von Verstopfung, wenn weniger als drei Stuhlgänge pro Woche stattfinden. Für viele Menschen kann schon eine unregelmäßige Darmentleerung unangenehm sein, doch bei chronischer Obstipation kann der Gang zur Toilette richtig schmerzhaft werden.

Es gibt 2 Varianten, wie eine Obstipation auftreten kann:

  1. Akute Obstipation: Diese tritt plötzlich auf, meist aufgrund kurzfristiger Veränderungen, wie einer Ernährungsumstellung oder Reisen.
  2. Chronische Obstipation: Bei einer chronischen Verstopfung besteht die Störung über einen längeren Zeitraum und kann sich deutlich negativ auf die Lebensqualität auswirken.

Unterschiedliche Formen von Obstipation

Slow Transit Obstipation

Eine spezielle Form der Verstopfung ist die Slow Transit Obstipation. Hierbei ist die Darmpassagezeit verlangsamt, was bedeutet, dass der Stuhl länger im Darm verbleibt. Diese verlängerte Verweildauer führt dazu, dass der Stuhl immer mehr Wasser verliert und dadurch hart und festsitzend wird. Die Folge ist eine erschwerte Darmentleerung, die oft mit starkem Pressen und Schmerzen verbunden ist. Menschen, die unter Slow Transit Obstipation leiden, haben häufig das Gefühl der unvollständigen Entleerung, was die Beschwerden zusätzlich verstärkt.

Andere Formen von Obstipation

Neben der Slow Transit Obstipation gibt es noch weitere Formen der Verstopfung. Eine davon ist die funktionelle Obstipation, die durch eine Störung der Darmfunktion verursacht wird. Hierbei arbeitet der Darm nicht so, wie er sollte, was zu unregelmäßigen und schwierigen Stuhlgängen führt. Eine andere Form ist die sekundäre Obstipation, die durch eine andere Erkrankung oder die Einnahme bestimmter Medikamente ausgelöst wird. Diese Form der Verstopfung tritt oft als Begleiterscheinung auf und kann durch die Behandlung der zugrunde liegenden Ursache gelindert werden.

Das passiert mit dem Stuhl bei einer Verstopfung im Darm

Aber warum wird der Stuhl hart und warum funktioniert die Stuhlentleerung nicht mehr wie gewohnt? Normalerweise bewegt sich der Speisebrei nach der Verdauung durch den Darm, wo Wasser entzogen wird, um den Stuhl zu formen. Bei einer Verstopfung bleibt der Stuhl jedoch zu lange im Dickdarm, sodass er immer mehr Wasser verliert und hart sowie klumpig wird. Die Folge: Der Darm braucht deutlich mehr Anstrengung, um den festen Stuhl nach draußen zu befördern.

Was genau passiert im Darm?

  • Darmbewegungsstörung: Die Peristaltik – also die wellenförmige Muskelbewegung des Darms – ist verlangsamt, wodurch der Stuhl länger im Darm bleibt.
  • Wasserentzug: Je länger der Stuhl im Dickdarm verweilt, desto mehr Flüssigkeit wird entzogen, was zu harter und trockener Konsistenz führt.
  • Druck auf den Darm: Der harte Stuhl setzt den Darmwänden des Dickdarms zusätzlichen Druck aus, was Schmerzen und ein unangenehmes Völlegefühl verursachen kann.

Stille Signale: Die verborgenen Symptome von Obstipation

Obstipation kann sich durch unterschiedliche Symptome bemerkbar machen. Diese sind nicht nur körperlich spürbar, sondern können auch deine Stimmung und dein allgemeines Wohlbefinden beeinflussen. Typische Symptome bei Verstopfung sind:

  • Seltener Stuhlgang (bei einer Häufigkeit von weniger als dreimal pro Woche)
  • Harter und klumpiger Stuhl
  • Starkes Pressen bei der Entleerung
  • Geringe Stuhlmenge
  • Schmerzen und Schwierigkeiten beim Stuhlgang
  • Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Übelkeit und Blähungen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Gefühl der unvollständigen Entleerung
  • Völlegefühl und Appetitlosigkeit

Manchmal gehen diese Symptome mit weiteren Beschwerden einher, wie Müdigkeit oder Reizbarkeit, da das ständige Unwohlsein im Bauch auf Dauer belastend sein kann. Bei einer chronischen Verstopfung sollte daher ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.

Ursachen: Was hinter chronischer Verstopfung steckt

Obstipation kann viele verschiedene Ursachen haben, von einer fehlerhaften Ernährungsweise über einfache Verdauungsprobleme bis hin zu schwerwiegenderen Gesundheitsproblemen. Zu den häufigsten Gründen einer Verstopfung gehören:

  1. Ungesunde Ernährung: Eine ballaststoffarme Ernährung und zu wenig Flüssigkeit sind eine Ursache. Ballaststoffe fördern die Bewegung im Darm und sorgen für einen weichen Stuhlgang.
  2. Bewegungsmangel: Körperliche Aktivität regt die Darmbewegung an. Bei zu wenig Bewegung „schläft“ auch der Darm ein.
  3. Stress und psychische Belastung: Stress beeinflusst das Verdauungssystem stark. Viele Menschen neigen in stressigen Zeiten dazu, Verstopfung zu entwickeln.
  4. Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie Schmerzmittel (insbesondere Opiate), Antidepressiva oder Blutdrucksenker, können zu einer Darmträgheit und Störungen des Verdauungssystems beitragen.
  5. Krankheiten: Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom, Stoffwechselstörungen, Darmpolypen oder sogar Darmkrebs können ebenfalls eine akute oder chronische Verstopfung bei Menschen auslösen.
  6. Hormonelle Veränderungen: Besonders Frauen sind während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren anfällig für Verstopfungen aufgrund von Darmträgheit.
  7. Zunehmendes Alter: Mit zunehmendem Alter wird auch der Darm träger und es kann häufiger passieren, dass der Stuhlgang ins Stocken gerät.

Wie hängen ein verspannter Beckenboden und Obstipation zusammen?

Ein oft unterschätzter Zusammenhang besteht zwischen einem verspannten Beckenboden und Verstopfung. Der Beckenboden ist eine wichtige Muskelgruppe, die unter anderem die Kontrolle über Blase und Darm unterstützt. Ist dieser Bereich verspannt oder überbeansprucht, kann es schwierig werden, den Darm vollständig zu entleeren. Dies führt oft dazu, dass der Stuhlgang länger im Darm bleibt und verhärtet. Bei einem verspannten Beckenboden treten oft folgende Beschwerden auf:

  • Schwierigkeiten beim Entleeren: Der verhärtete Beckenbodenmuskel behindert den Abfluss des Stuhls.
  • Schmerzen beim Stuhlgang: Durch die Muskelverspannungen kann der Stuhlgang für betroffene Patienten schmerzhaft sein.
  • Chronische Verstopfung: Langfristige Verspannungen führen oft zu anhaltender bzw. chronischer Verstopfung, da der Darm nicht richtig arbeiten kann.

Sanfte Wege zur Linderung von Verstopfungen

Obstipation lässt sich in den meisten Fällen gut behandeln. Die wichtigsten Therapiemöglichkeiten bei einer Verstopfung sind:

  1. Ernährungsumstellung: Eine ballaststoffreiche Ernährung ist der Schlüssel. Vollkornprodukte, Obst und Gemüse unterstützen die Darmtätigkeit.
  2. Flüssigkeitszufuhr: Achte darauf, genug Wasser zu trinken, um den Stuhl weich zu halten. Ideal sind 1,5 bis 2 Liter Wasser täglich, je nach Körpergröße und Gewicht.
  3. Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Darmperistaltik. Ein gutes Hausmittel ist eine einfache Runde Spazierengehen oder leichtes Joggen. Das kann wahre Wunder wirken.
  4. Entspannung: Entspannungsübungen, wie Yoga oder Meditation, helfen, Stress abzubauen und den Darm zu entspannen.
  5. Regelmäßige Toilettengewohnheiten: Nimm dir ausreichend Zeit für den Stuhlgang und höre auf deinen Körper, wenn du das Bedürfnis hast.

Medikamentöse Therapie

Wenn natürliche Maßnahmen nicht ausreichen, können Medikamente wie Abführmittel das Leben vereinfachen. Es gibt verschiedene Arten von Abführmitteln:

  • Quellstoffe (wie Flohsamenschalen): Sie binden Wasser bei einer Verdauungsstörung und sorgen für einen voluminöseren, weicheren Stuhl ohne starkes Pressen.
  • Osmotische Abführmittel: Diese Wirkstoffe ziehen Wasser in den Darm, was den Stuhl aufweicht und die Entleerung erleichtert.
  • Stimulierende Abführmittel: Diese regen die Darmbewegung direkt an, sollten aber nur kurzfristig verwendet werden, da sie bei langfristigem Gebrauch den Darm träge machen können.

Operative Therapie

In seltenen Fällen, wenn andere Maßnahmen nicht greifen und die Verstopfung durch strukturelle Probleme, wie Darmpolypen oder Tumore, verursacht wird, kann ein operativer Eingriff durch einen Arzt oder Ärztin notwendig sein. Solche Eingriffe werden jedoch nur in Ausnahmefällen durchgeführt, wenn die Verstopfung das Ergebnis einer ernsteren zugrunde liegenden Krankheit ist.

Der TMX® BEBO bei einem verspannten Beckenboden

Ein hilfreiches Tool, um Verspannungen im Beckenboden zu lösen und somit Obstipation vorzubeugen, ist der TMX® BEBO Beckenbodentrigger. Dabei handelt es sich um ein speziell entwickeltes Trigger-Tool, das tief in die Muskulatur des Beckenbodens eindringen kann. Durch gezielte Druckausübung auf Triggerpunkte wird der Muskel entspannt, was sich positiv auf die Darmtätigkeit auswirken kann. Wie der TMX® BEBO Beckenbodentrigger funktioniert:

  • Lösen von Verspannungen: Durch tiefgehenden, punktuellen und langanhaltenden Druck auf bestimmte Triggerpunkte im Beckenboden werden Muskelverhärtungen gelöst.
  • Verbesserung der Durchblutung: Die gesteigerte Durchblutung hilft, die Muskeln zu entspannen und die Verdauung bei Verstopfung zu fördern.
  • Erhöhung der Beweglichkeit: Ein entspannter Beckenboden erleichtert den Stuhlgang und beugt Beschwerden wie zum Beispiel Verstopfung vor.

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Thomas Marx, TMX<sup>®</sup> Gründer, Trigger experte, Osteopath, Physiotherapeut

Autor:
Thomas Marx
Gründer TMX® Trigger GmbH
Trigger Experte, Physiotherapeut, Osteopath, Heilpraktiker, Säuglingsosteopath