Prostatitis verstehen: Was du über diese Männerkrankheit wissen solltest

Die Prostata, oft als unsichtbarer Held im Hintergrund unseres Wohlbefindens, kann leicht aus dem Blickfeld geraten – bis sie uns mit unangenehmen Beschwerden darauf aufmerksam macht, dass wir etwas mehr für sie tun sollten. Prostatitis, eine Entzündung, die viele Männer betrifft, kann durch einfache Präventionsstrategien oft vermieden werden. In diesem Blogbeitrag tauchen wir tief in die Welt der Prostatagesundheit ein und zeigen dir, wie du mit ein paar cleveren Tipps und Tricks deine Prostata in Bestform halten kannst. Denn manchmal ist die beste Verteidigung ein guter Plan – und deine Prostata wird es dir danken!

Was ist eine Prostatitis?

Die Erkrankung Prostatitis betrifft viele Männer irgendwann in ihrem Leben. Unter dem Begriff Prostatitis versteht man eine Entzündung der Prostata. Die Prostata (männliche Vorsteherdrüse) ist ein kleines Organ etwa in der Größe einer Walnuss unterhalb der Harnblase, die eine wichtige Rolle im männlichen Fortpflanzungssystem spielt. Bei einer Prostatitis ist diese Drüse entzündet, was zu einer Reihe von unangenehmen Symptomen führen kann.

Eine Prostatitis kann in verschiedenen Formen auftreten und sowohl plötzlich (akute Prostatitis) als auch über einen längeren Zeitraum hinweg (chronische Prostatitis) bestehen bleiben. Die beiden Formen der Krankheit lassen sich dann nochmals in weitere Unterformen der Prostatitis gliedern. Sie betrifft Männer aller Altersgruppen, ist aber besonders bei Männern im mittleren Alter von 40 bis 50 Jahren verbreitet.

Das Schlimme an der Sache? Die Symptome können sehr unangenehm sein und starke Schmerzen im Anal- und Dammbereich verursachen. Aber keine Sorge – es gibt effektive Möglichkeiten der Behandlung und die Prognosen bei rechtzeitiger Behandlung einer akuten bakteriellen Prostatitis stehen äußerst gut.

Die Prostata: Hüter der männlichen Gesundheit

Du fragst dich vielleicht: Wofür ist die Prostata überhaupt gut, wenn sie doch nur Ärger macht? Die Antwort: Sie ist ein unverzichtbarer Teil des männlichen Fortpflanzungssystems. Die Prostata produziert nämlich einen Großteil der Samenflüssigkeit, die für die Fortpflanzung wichtig ist. Die Prostata ist für die folgenden Dinge im männlichen Körper verantwortlich:

  • Produktion von Samenflüssigkeit: Die Prostata produziert ein milchiges Sekret, das etwa 20–30 % des Ejakulats ausmacht. Diese Flüssigkeit schützt und ernährt die Spermien.
  • Regulation des Hormonhaushalts: Die Prostata spielt eine Rolle bei der Umwandlung von Testosteron in eine aktive Form, die für die männliche Sexualfunktion wichtig ist.
  • Unterstützung beim Ejakulieren: Die Prostata hilft auch dabei, die Samenflüssigkeit während des Orgasmus in die Harnröhre zu pumpen.

Kurz gesagt: Ohne Prostata keine Fortpflanzung. Das zeigt, wie wichtig dieses kleine Organ ist – auch wenn die Prostata bei einer Entzündung manchmal Probleme macht.

Ursachen für eine entzündete Prostata

Warum entzündet sich die Prostata überhaupt? Es gibt mehrere Gründe, warum du eine Prostatitis entwickeln könntest. Die häufigsten Ursachen für eine Prostataentzündung sind:

  • Bakterielle Infektionen: Eine der Hauptursachen für eine Prostatitis sind bakterielle Infektionen. Diese können durch Bakterien verursacht werden, die entweder über die Harnröhre in die Prostata oder über das Blut dorthin gelangen.
  • Harnwegsinfekte: Infektionen der Harnwege können sich manchmal auf die Prostata ausweiten und eine Entzündung hervorrufen.
  • Geschwächtes Immunsystem: Wenn dein Immunsystem geschwächt ist, kann das die Wahrscheinlichkeit einer Infektion und damit einer Prostatitis erhöhen.
  • Verletzungen oder Irritationen: Längeres Sitzen, Fahrradfahren oder sogar eine Prostatabiopsie können die Prostata reizen und Auslöser einer Entzündung sein.
  • Stress und Lebensstil: Chronischer Stress und ein ungesunder Lebensstil, wie z. B. wenig Bewegung und eine ungesunde Ernährung, können das Risiko für eine Prostatitis bei Männern zusätzlich erhöhen.

Wie merkt man, dass man Prostatitis hat?

Eine Prostataentzündung ist nichts, was man einfach ignorieren sollte, denn die Beschwerden können ziemlich stark sein. Die Entzündung kann sich auf verschiedene Weisen bemerkbar machen. Auf die Anzeichen solltest du achten:

  • Schmerzen: Ein starkes, ziehendes Schmerzgefühl im Analbereich bis hin zum Hodensack (Damm) oder sogar Schmerzen im unteren Rücken sind häufige Symptome. Manchmal strahlen die Schmerzen einer Prostataentzündung bis in die Hoden oder den Penis aus.
  • Beschwerden beim Wasserlassen: Häufiger Harndrang, Schwierigkeiten beim Urinieren und ein schwacher Harnstrahl können ebenfalls Symptome einer Prostataentzündung sein.
  • Schmerzen beim Wasserlassen: Ein Brennen, Stechen und Schmerzen beim Wasserlassen sind weitere häufige Symptome der Erkrankung.
  • Beschwerden bei der Ejakulation: Manche Männer berichten von Schmerzen während oder nach der Ejakulation, was sehr unangenehm sein kann.
  • Fieber und Schüttelfrost: Bei einer akuten Prostatitis können auch Fieber und Schüttelfrost auftreten, was auf eine schwere Infektion im Bereich der Prostata hindeutet.

Die Symptome können je nach Art der Prostatitis variieren, aber eines ist sicher: Wenn du eines oder mehrere dieser Anzeichen bei dir bemerkst, solltest du einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abklären zu lassen.

Verschiedene Arten des Prostatitis-Syndroms

In der Medizin versteht man mittlerweile unter einer Prostataentzündung mehr als nur eine einfache Entzündung der Prostata. Das sogenannte Prostatitis-Syndrom umfasst verschiedene Beschwerden im Beckenbereich des Mannes, bei denen die genaue Ursache oft unklar bleibt. Es lassen sich die folgenden Krankheitsbilder dem Schmerzsyndrom zuordnen:

Chronische bakterielle Prostatitis

Die chronische bakterielle Prostatitis ist eine hartnäckige Erkrankung. Sie entsteht durch wiederkehrende bakterielle Infektionen der Prostata und kann über Monate oder sogar Jahre anhalten. Das macht sie nicht nur unangenehm, sondern auch schwer zu behandeln. Die Symptome einer chronischen bakteriellen Prostatitis sind oft weniger intensiv als bei der akuten bakteriellen Prostatitis, dafür aber langanhaltender:

  • Schmerzen und Beschwerden: Symptome treten meist im unteren Rücken, im Bereich des Damms oder im Hoden auf und können über längere Zeit bestehen bleiben.
  • Wiederkehrende Harnwegsinfekte: Männer mit chronischer bakterieller Prostatitis haben oft immer wiederkehrende Infektionen der Harnröhre.
  • Probleme beim Wasserlassen: Ein ständiger Harndrang, Schwierigkeiten beim Urinieren oder ein brennendes Gefühl können auftreten.

Die Therapie dieser Form der Prostatitis erfolgt größtenteils mit einer längeren Einnahme von Antibiotika, die mehrere Wochen dauern kann.

Akute bakterielle Prostatitis

Wenn das Schmerzsyndrom plötzlich und heftig kommt, handelt es sich wahrscheinlich um eine akute bakterielle Prostatitis. Diese Form der Prostatitis ist eine ernste Angelegenheit und erfordert oft eine sofortige Behandlung. Sie wird durch eine bakterielle Infektion ausgelöst und verursacht starke Symptome, die du nicht ignorieren solltest:

  • Starke Schmerzen: Beschwerden treten vor allem im Unterbauch, Dammbereich und beim Wasserlassen auf.
  • Hohes Fieber und Schüttelfrost: Diese Symptome deuten auf eine systemische Infektion hin.
  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen: Ein starkes Gefühl von Harndrang, das sich nicht richtig lösen lässt, ist typisch.
  • Allgemeines Krankheitsgefühl: Müdigkeit, Gliederschmerzen und allgemeines Unwohlsein sind häufig.

Die Behandlung erfordert in der Regel eine sofortige Antibiotika-Therapie, manchmal sogar intravenös im Krankenhaus. Ruhe und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind ebenfalls wichtig, um den Körper bei der Genesung zu unterstützen.

Chronisches Beckenschmerzsyndrom/chronische (abakterielle) Prostatitis

Das chronische Beckenschmerzsyndrom, auch als chronische Prostatitis bekannt, ist die häufigste Form der Prostatitis. Und das Problem? Es gibt keine klare bakterielle Ursache, was die Behandlung schwierig macht. Betroffene leiden oft unter:

  • Chronischen Schmerzen: Probleme treten vor allem im Beckenbereich, aber auch in den Genitalien und im unteren Rücken auf.
  • Dauerhafte Beschwerden beim Wasserlassen: Ein häufiges, unangenehmes Problem.
  • Sexuelle Dysfunktionen: Schmerzen beim Ejakulieren oder verminderte Libido können auftreten.

Die Therapie ist komplex und umfasst oft eine Kombination aus Schmerztherapie, Entspannungsübungen und, falls notwendig, psychologischer Unterstützung. Da es keine klaren Ursachen gibt, muss die Therapie individuell auf den Patienten abgestimmt werden.

Asymptomatische entzündliche Prostatitis

Die asymptomatische entzündliche Prostatitis ist, wie der Name schon sagt, eine Form der Prostatitis ohne spürbare Symptome. Oft wird sie nur zufällig entdeckt, zum Beispiel bei einer Untersuchung auf Unfruchtbarkeit oder bei einer Routineuntersuchung der Prostata. Obwohl sie keine Beschwerden verursacht, zeigt die Prostata bei dieser Form der Prostatitis entzündliche Veränderungen. Da diese Form der Prostataentzündung keine Symptome verursacht, ist oft keine Behandlung notwendig.

Diagnose der Prostataentzündung

Die Diagnose einer Prostatitis beginnt meist mit einem Gespräch über deine Symptome und einer körperlichen Untersuchung. Dein Arzt wird dich genau befragen, wo und wann die Beschwerden auftreten. Anschließend erfolgt in der Regel eine rektale Tastuntersuchung, bei der die Prostata abgetastet wird, um Schwellungen oder Empfindlichkeit festzustellen.

Vorsorge für die Prostata mit der richtigen Prävention

Prävention ist besser als Heilung, sagt man, und das gilt auch für die Prostataentzündung. So kannst du einer Entzündung der Prostata vorbeugen:

  • Regelmäßige Bewegung: Sport hält nicht nur fit, sondern kann auch helfen, die Prostata gesund zu halten.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Viel Trinken hilft, die Harnwege durchzuspülen und Infektionen vorzubeugen.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten unterstützt die allgemeine Gesundheit.
  • Stressreduktion: Chronischer Stress kann das Immunsystem schwächen, was das Risiko einer Prostatitis erhöhen kann. Entspannungstechniken und ausreichend Schlaf sind daher wichtig.
  • Vermeidung von Risikofaktoren: Langes Sitzen und intensives Radfahren können die Prostata reizen. Wenn möglich, minimiere diese Aktivitäten oder verwende spezielle Sitzpolster.

Prostatitis im Griff: Innovative Ansätze und bewährte Methoden zur Linderung

Die Therapie der Prostataentzündung hängt von der Klassifikation und Diagnostik der Erkrankung ab. Gängige Behandlungsansätze sind zum Beispiel:

  • Physiotherapie: Besonders beim chronischen Beckenschmerzsyndrom kann Physiotherapie helfen, die Beschwerden zu lindern.
  • Wärmeanwendungen: Warme Bäder oder Heizkissen können helfen, die Schmerzen zu lindern und die Muskulatur zu entspannen.
  • Prostatamassage: Auch eine Massage im Bereich des Damms kann Schmerzen lindern. Mit unserem TMX® BEBO Beckenbodentrigger kannst du leichten Druck auf spezifische Triggerpunkte im Dammbereich ausüben und so die Muskeln entspannen und die Durchblutung in diesem Bereich fördern. Schmerzen durch eine (chronische) Prostatitis können so gelindert werden.
  • Antibiotika: Bei einer bakteriellen Prostataentzündung sind Antibiotika das Mittel der Wahl. Sie müssen oft über mehrere Wochen eingenommen werden, um die Bakterien vollständig zu beseitigen.
  • Schmerzmittel: Um die Schmerzen zu lindern, werden häufig Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente verschrieben.
  • Operation: In schweren oder chronischen Fällen, in denen andere Behandlungen nicht ausreichend wirken, kann eine Operation notwendig werden. Dabei werden in der Regel Teile der Prostata entfernt, um den Druck zu verringern und die Symptome zu lindern.

Schlussendlich ist Prostatitis ein Thema, über das viele Männer nicht gerne sprechen, doch es ist wichtig, sich damit auseinanderzusetzen. Ob akut, chronisch oder sogar asymptomatisch – eine Entzündung der Prostata kann unangenehm sein. Mit der richtigen Diagnose und Behandlung lassen sich die Symptome jedoch meist gut in den Griff bekommen.

Durch einen gesunden Lebensstil und gezielte Vorsichtsmaßnahmen wie eine regelmäßige Prostatamassage mit unserem TMX® BEBO Beckenbodentrigger kannst du das Risiko einer Prostatitis reduzieren und deine Prostata lange gesund halten. Wenn du Beschwerden hast, zögere nicht, deinen Arzt aufzusuchen – je früher du handelst, desto besser.

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Thomas Marx, TMX<sup>®</sup> Gründer, Trigger experte, Osteopath, Physiotherapeut

Autor:
Thomas Marx
Gründer TMX® Trigger GmbH
Trigger Experte, Physiotherapeut, Osteopath, Heilpraktiker, Säuglingsosteopath